Die Karikatur „Katzentelephonie“ von Hildegard Starkloff aus dem Jahr 1908 zeichnet ein augenzwinkerndes Bild des Vermittlungsamtes, wie es sich wohl viele ihrer Zeitgenossen vorstellen: Katzenhafte junge Frauen, die sich flink an den Vermittlungsschränken bewegen, dabei meist freundlich sind, aber ab und an auch schnippisch „die Krallen ausfahren“ können, werden von einem gewichtigen Sekretär – dem Kater – bei ihrer Tätigkeit beaufsichtigt. Zwischendurch bleibt den Frauen genug Zeit, ihre Tasse Kaffee mit Kondensmilch zu schlürfen.
Die Realität kann – gerade in den Vermittlungszentralen der Großstädte – kaum weiter von dieser beschaulichen Darstellung entfernt liegen. Die Arbeitsatmosphäre ist von extremer Hektik geprägt und die Aufsichten sind keine gutmütigen Kater sondern Autoritäten, die bei wiederholten Vermittlungsfehlern auch sanktionieren dürfen.