Zunächst ist beim Aufschlagen des Bamberger Psalters jedoch ein Kalender zu finden. Dieser zeigt neben den zwölf Monaten die jeweils anfallenden Arbeiten, aber auch die dazugehörigen Tierkreiszeichen in Medallions. Vielen Tagen sind einzelne Heilige zugeordnet, es finden sich auch fränkische und südbayerische Regionalheilige, was die räumliche Einordnung des Entstehungsraums erschwert.
Zudem lassen sich durch diesen immerwährenden Kalender die Mondphasen bestimmen. Diese sind durch die römischen Zähleinheiten am rechten Rand der jeweiligen Seite zu erkennen.
Hier werden beispielhaft die Monate Juni und Juli gezeigt. Zu sehen ist im oberen Medallion für den Juni ein Bauer beim Pflügen, im Juni wird das Heu geerntet. Die dazugehörigen Tierkreiszeichen sind Krebs und Löwe.
Es finden sich keine Aufzählungen von regionalen Feiertagen, nur wenige regelmäßige Feste oder deren Gedanktage sind vermerkt. Allerdings zeigt sich am 5. Juni eine besondere Eintragung, welche sich auf die Ermordung des Grafen Gebhard von Hirschberg bezieht. Man erkennt leicht, dass diese Bemerkung nachträglich und von anderer Hand eingefügt wurde.
("Gebehardus iunior comes de Hirzperch dormiens occiditur")