1886 meldete der Ingenieur Carl Benz (1844-1929) aus Mannheim ein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent an. Es war das erste Automobil mit Benzinmotor. Benz, selbst Radfahrer, griff bei der Konstruktion seines Motordreirads teilweise auf bekannte Bauteile des Fahrradbaus zurück. Einige Teile bezog er direkt bei der Firma Adler, einem bekannten Fahrradhersteller. Die Konstruktion bot den Vorteil eines geringen Gewichts. Das Herzstück des Wagens war der schnelllaufende 1-Zylinder-Motor mit Vergaser, der mit flüssigem Kraftstoff, Benzin, betrieben werden konnte.
Aus heutiger Sicht stellt sich Benz-Patentwagen als Basisinnovation für ein ganzes Verkehrssystem dar. Unter den Zeitgenossen 1886 allerdings fand er anfangs nur wenig Aufmerksamkeit. Ein Markt für Automobile musste erst geschaffen werden.
Zunächst waren es Motorsportler, die die ‚Selbstfahrer‘ für sich entdeckten. Den größten Erfolg hatten Benz Motorwagen zunächst in Frankreich, das in 1890er Jahren durch Marketing und Sport zum ‚Trendsetter‘ der automobilen Gemeinde in Europa wurde. Zur lokalen Werbetour geriet immerhin eine Fahrt der Berta Benz, die mit ihren Söhnen 1888 zu einer ersten „Fernfahrt“ im Automobil von Mannheim nach Pforzheim aufbrach.
Technische Daten:
Motor: 1-Zylinder Viertaktmotor
Hubraum: 984 ccm
Leistung: 0,66 kW (0,88 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 12 km/h
Gewicht: 265 kg
Verbrauch: ca. 10 l/100 km