Sammlungen von Abdrücken vorwiegend antiker Gemmen waren seit Mitte des 18. Jahrhunderts im Bereich der Wissenschaft, an Gymnasien, Kunstakademien und in gebildeten Kreisen ein beliebtes Medium, um sich mit der Antike, auseinanderzusetzen. Verbreitet und geschätzt war in ihrer Zeit die von Philipp Daniel Lippert zusammengestellte Sammlung. Seine hier gezeigte Daktyliothek aus der Studienbibliothek Dillingen ist gestalterisch einem Buch nachempfunden. Ein gewölbtes Brett, das einen seitlichen Buchschnitt imitiert, verdeckt 19 Schubladen. Diese bewahren ca. 1 000 befestigte und nummerierte Abdrücke von antiken Gemmen und Kameen.