Blechens düsteres Waldstück beschwört das Unheimliche. Eine beschädigte Denksäule, der das Heiligenbild fehlt, steht einsam im Wald auf einem sandigen Hügel. Im Vordergrund links funkelt ein dunkles Gewässer. Bäume und dichtes Gesträuch umstehen das Steinmal und versperren den Blick in die Tiefe. Die schweren gewittrigen Wolken geben oben überraschend ein Stück hellen Himmels frei. Mit wenigen souverän vorgetragenen Mitteln hat Blechen das Gefühl der Gefährdung und Verlorenheit ausgedrückt. Ursprünglich wurde »Denksäule im Walde« im zeitlichen Umkreis seiner frühen Bilder, etwa des »Grabmals« von 1823 (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A III 855), gesehen. Inzwischen wird es aufgrund seiner breiten Pinselschrift dem Spätwerk zugeordnet (vgl. Carl Blechen, Zwischen Romantik und Realismus, Ausst.-Kat. Berlin 1990, S. 134). | Birgit Verwiebe