Das Diorama präsentiert einen Blick in ein altes Fachwerkhaus mit Hausmäusen im Fußboden, Hausratten im Dachgebälk und Wanderratten im Vorratskeller. Die Holzteile stammen aus einem Abrisshaus in Ölper (bei Braunschweig), die Tapeten aus einem ausgebombten Haus in der Schleinitzstraße in Braunschweig.
Die Hausmaus stammt aus den Steppen Asiens. Mit dem Getreideanbau verbreitete sie sich über die ganze Erde. Bei uns lebt sie im Sommer im Freien, im Winter in Gebäuden. Hausmäuse paaren sich das ganze Jahr über und bekommen bis zu zehnmal im Jahr Junge. Pro Wurf werden bis zu 12 Junge geboren. Die Weibchen sind schon in der sechsten Lebenswoche geschlechtsreif.
Hausmäuse nagen fast alles an, fressen aber hauptsächlich Getreideprodukte und fette Nahrungsmittel. Mit ihrem Kot und Urin verderben sie Nahrungsmittel und übertragen Krankheiten und Parasiten.
Die Hausratte kam aus dem tropischen Asien über die Handelswege zu Lande und zur See nach Europa. Im Mittelalter wurde sie in den Städten zur Plage.
Als Wärme liebendes Tier zog es sie in die Häuser, sodass Menschen und Ratten in engem Kontakt lebten. Infolge dessen wurden die Menschen von Rattenflöhen befallen, die das Pestbakterium in sich trugen, und es kam zu großen Pestepidemien.
Hausratten sind heute bei uns sehr selten. Sie leben im Dachgebälk von warmen, geschützten Gebäuden und in Getreidespeichern.
Die Wanderrate stammt aus dem tropischen Ostasien und gelangte im 18. Jahrhundert über die Handelswege nach Europa. Sie lebt ähnlich wie die Hausmaus, kommt aber auch auf Müllhalden und in Abwasserkanälen vor. Deshalb gilt sie auch als Krankheitsüberträgerin. Die Ratten, die wir an der Oker beobachten, sind Wanderratten. Laborratten sind Zuchtformen der Wanderratte.