Aus der Kalligrafiemode des 16. und 17. Jahrhunderts, die u. a. auch das Figurengedicht hervorbrachte, entwickelte sich auch die Bildform der Mikrografie. Extreme Kleinschrift wird dabei zur Konturenbildung verwendet, wobei der Text häufig einen Bezug zum dargestellten Gegenstand bzw. zur porträtierten Person aufweist.
Das Schreibmeisterblatt des württembergischen Mikrografen Johann Michael Püchler (1679–1709) zeigt den protestantischen Theologen Philipp Jacob Spener (1635–1705). Haare, Kleidung und Mühlsteinkragen sind aus Bibelversen gebildet.
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