Gegossener Kerzenständer aus einer Kupferlegierung mit graviertem/ziseliertem und ursprünglich silbertauschiertem Dekor. Der kleine Leuchter hat eine kegelförmige Basis mit leicht einziehender Wandung. Der Hals, der auf einer tellerartigen Schulterplatte sitzt, ist sehr dünn und lang und trägt einen zylindrischen Aufsatz. Die Wandung gliedert ein Flechtband, das zwei Medaillons bildet, die von tordierten Bändern flankiert werden. Die Medaillons zeigen Schildwappen mit sechs Blüten, die einer venezianischen Familie zuzuordnen sind. Die Zwischenräume füllen Flechtbänder, die an Kufi-Inschriften erinnernde Formen bilden. Auf der Schulter wird die Gliederung wieder aufgenommen.
Die Form und der Dekor ahmen zwar ägyptisch-mamlukische Elemente nach, stammen aber aus einer europäischen Werkstatt, vermutlich in Venedig.
Bei der Dekortechnik des Tauschierens werden dünne Metalldrähte, z.B. aus Silber, Kupfer oder auch Gold, in vorgegebenen Mustern in das zu verzierende Objekt eingehämmert. Hier sind die Einlagen aber ausgefallen.