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Model of the Hammaburg

um 900

Museum für Hamburgische Geschichte, Historische Museen Hamburg

Museum für Hamburgische Geschichte, Historische Museen Hamburg
Hamburg, Germany

Wie es wirklich vor mehr als tausend Jahren aussah, dort, wo heute Hamburgs Innenstadt steht, wissen wir nicht genau. Was wir auf Grund historischer Quellen oder archäologischer Grabungen wissen, oder zumindest vermuten, sehen Sie in diesem Modell der frühen Ansiedlung dieses Fleckens, der damals noch Hammaburg hieß, „Burg am Fluss“, denn Ham oder Hamme heißt im Altsächsischen „Ufer“ oder „Gelände am Fluss“.

Flüsse und Flussarme gab es in der breiten Elbmarsch gleich mehrere. Die frühe Hammaburg lag auf einem sandigen Landrücken zwischen der Bille - mit 23 Kilometern Länge bis heute der zweitlängste Flusslauf Hamburgs - und dem unteren Alsterlauf. Der feste Geestgrund inmitten der sumpfigen Elbmarsch und der Zugang zu frischem Wasser machten diesen Ort für die spätere Hafenstadt so interessant. Einen weiteren zentralen Vorteil stellte zu diesem Zeitpunkt die Furt dar, eine seichte Stelle, an der die Alster zu Fuß oder mit Karren durchquert werden konnte. Ein alter Handelsweg verlief hier von Lauenburg kommend Richtung Norden, Waffen- und Warenfunde aus der Zeit um das Jahr 500 n. Chr. belegen die frühe Nutzung dieser Überlandverbindung.
In der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts wurde dann der Bischof Ansgar nach Hamburg geschickt, um von hier aus die Missionierung des Nordens voranzutreiben. So wurde aus der kleinen Handelsstation zugleich ein Missionsstützpunkt. Zunächst war die Siedlung an der Furt noch unbefestigt, die ersten Wälle und Gräben der Hammaburg entstanden archäologischen Befunden zufolge erst um 900 nach Christus. Im Modell sehen Sie den Bau eines ersten Ringwalls, dessen Krone wohl durch eine Palisade befestigt war. Im Zentrum wird mit schweren Holzpfosten die tragende Konstruktion eines größeren Gebäudes gesetzt: einer christlichen Kirche, vermutlich der zweiten auf diesem Gebiet, eine erste war bei einem Wikingerüberfall 845 zerstört worden. Zur Zeit dieses ersten Wallbaus lag Hamburg noch in einem heiß umkämpften Niemandsland zwischen dem christlichen Frankenreich, den dänischen Wikingern und den noch heidnischen Slawen - in einer gottlosen Gegend, in der sich die machtpolitischen Verhältnisse erst mit der Durchsetzung des Christentums stabilisierten.

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