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Timberwork of the House Pferdemarkt 28 Pferdemarkt 28

1911

Museum für Hamburgische Geschichte, Historische Museen Hamburg

Museum für Hamburgische Geschichte, Historische Museen Hamburg
Hamburg, Germany

Rissig und fast schwarz ist das reich verzierte Balkenwerk vom ehemaligen Fachwerkhaus am Pferdemarkt 28. Kein Wunder, denn die Balken waren knapp 400 Jahre dem Hamburger Wind und Wetter ausgesetzt. 1522 für insgesamt 1537 Mark gebaut, galt es bei seinem Abriss 1910 als ältestes Haus Hamburgs. Als es gezimmert und verfugt wurde, erlebte Hamburg einen ungeheuren Aufschwung. Nach wirtschaftlicher Flaute und einer Pestepidemie stieg die Einwohnerzahl im Laufe des 16. Jahrhunderts von 10.000 auf 30.000. Technische Fortschritte in der Seefahrt und im Schiffsbau ermöglichten den Hamburger Kaufleuten den Ausbau der Handelsbeziehungen über Nord- und Ostsee hinaus. So wurden vor allem Spanien und Portugal wichtige Handelspartner. Für Hamburg bedeutete dies eine Phase wachsenden Wohlstands – wenigstens unter den Kaufleuten der Stadt, und damit eine Phase intensiver Bautätigkeit. Dass nicht noch ältere Häuser, zum Beispiel aus dem Mittelalter, erhalten geblieben sind, hat unter anderem mit den häufigen Stadtbränden zu tun, die Hamburg im Laufe der Jahrhunderte zu überstehen hatte. Nicht zuletzt hat auch der starke Modernisierungsdrang an der Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts dazu beigetragen, der für große und wohlhabende Städte charakteristisch ist. In diesem Sinne sprach Alfred Lichtwark, erster Direktor der Hamburger Kunsthalle, in den 1880er Jahren von der „Freien und Abrissstadt Hamburg.“

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