Eduard Daege, Sohn eines Seidenknopfmachers, studierte bereits als Fünfzehnjähriger an der Berliner Kunstakademie, ab 1823 war er Schüler im Meisteratelier von Karl Wilhelm Wach. 1826 zeigte er erstmals Arbeiten auf der Akademieausstellung. Im selben Jahr entstand das Selbstbildnis des damals 21jährigen Malers. In einer am Renaissancevorbild geschulten Feinmalerei stellte sich Daege ernst und selbstbewußt zum Betrachter blickend dar, seine Karriere als anerkannter Künstler, Akademieprofessor und Direktor der Wagenerschen und National-Galerie gleichsam vorwegnehmend. Beeindruckend sind sowohl die Präzision der altmeisterlich anmutenden Ausführung als auch die Leuchtkraft der kontrastierenden Farben Grün, Rot, Weiß, Rosé und Schwarz. | Birgit Verwiebe