Die unbekleidete Frau mit antikisierend hoch gestecktem Haar hat den rechten Arm gelassen auf einen verdorrten Baumstumpf gelegt. Gedankenversunken stützt sie mit der Rechten den zur Seite geneigten Kopf, während sie mit der Linken ein Gefäß in der Form eines antiken Pithos vorweist, das der Aufnahme von Tinte diente. Das angewinkelte Bein ruht auf einem Totenschädel, in dessen Nähe sich auch ein linkisch aufblickender Drache bewegt. Das Bildwerk enthält somit deutliche Verweise auf die ›Vanitas‹, die vergängliche Eitelkeit menschlichen Seins. Der Benutzer des Tintenfasses, dessen Blick die jugendliche Schönheit beim Sinnen über die rechte Formulierung gestreift haben mag, wurde auf diese Weise dazu aufgefordert, seine Arbeit im Bewusstsein des Vergehens von Zeit und Leben zu verfassen.