Der Stempel zeigt ein Huftier. Mit kürzeren gebogenen Hörnern, gepunktetem Fell und einem erhobenen Vorderhuf sprengt es nach links, umgeben von Blättern, kleinen, in Gruppen angeordneten Dreiecken und arabeskenartigen Ornamenten oberhalb des Rückens, die möglicherweise eine menschliche Gestalt (vgl. Inv. 3356) in stärkster Stilisierung meinen. Geführt wurden die Stempel an einem bügelförmigen Griff auf der glatten Rückseite. Der Verwendungszweck solcher Stempel ist im Einzelfall schwer festzumachen. Einige mögen als Brotstempel gedient haben, weil aber hier jeder Hinweis auf einen liturgischen Zusammenhang fehlt, wohl nur im profanen, häuslichen Bereich. Die Stempel wurden ihrerseits wiederum von Matrizen abgeformt, welche den Stempeln formal gleichen. Schließlich wurden auch Gefäßpfropfen aus feuchtem Ton oder Nilschlamm gestempelt, um Inhalt, Besitzer oder Herkunftsort kenntlich zu machen, allerdings sind hierbei Tiere ein seltenes Motiv.