Im Folgenden werden die Arbeitsschritte gezeigt, wie sie zu unterschiedlichen Zeiten abliefen. Aber grundsätzlich wurden die Verfahren der Plattenproduktion beibehalten. Alle Aufnahmen stammen aus den Werken der Deutschen Grammophon Gesellschaft.
Wie entsteht eine Schallplatte?
Bei der Aufnahme werden die Schallwellen mit Hilfe eines Stichels in eine Aufnahmevorlage eingraviert. In galvanischen Bädern fertigen die Mitarbeiter in den Schallplattenfirmen Kopien von diesen Aufnahmevorlagen an. Seit 1922 verfährt man dabei nach dem Vater-Mutter-Sohn-Prinzip. Der Vater ist eine negative Kopie von der Aufnahmevorlage, die Mutter eine positive Kopie und das wiederum von der Mutter kopierte Sohn-Negativ wird zur Pressvorlage, der Matrize, für die Plattenproduktion. Das Material der Platten bestand ab 1897 aus einer Mischung aus Schellack, Gesteinsmehl, Baumwollflock und Ruß. Ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre setzte sich Polyvinylchlorid (PVC) – kurz Vinyl genannt – als Plattenrohstoff durch. Das vorbereitete Material kommt in die Presse, in der mit Hilfe zweier Matrizen die Pressung erfolgt. Dann gibt es eine stichprobenartige Prüfung der Platten, bevor sie verpackt und versandt werden.
Blick vom Regieraum in das Aufnahmestudio (ca. 1965)Deutsche Grammophon
Herstellung der Matrizen
Musik wird aufgenommen. Blick vom Regieraum in das Aufnahmestudio, 1950er Jahre.
Aufnahmen werden auf Lackfolie überspielt (1950er Jahre)Deutsche Grammophon
Ab Ende der 1940er Jahre ersetzte die Tonband-Technik das Schreiben in Wachs. Die Aufnahmen werden in einem weiteren Arbeitsschritt auf Lackfolie überspielt.
Versilberung der FolieDeutsche Grammophon
Die bespielte Lackfolie gelangt in die Galvanik, wo sie vervielfältigt werden soll. Der erste Schritt hierfür ist die Versilberung der Folie, um sie elektrisch leitend zu machen, um 1960.
Galvanik (1920er Jahre)Deutsche Grammophon
Galvanik, 1920er Jahre.
Galvanik (ca. 1960)Deutsche Grammophon
Galvanik, 1920er Jahre.
Heinrich Strecker: Drunt' in der Lobau Op. 290 (1936) (1936)Deutsche Grammophon
Heinrich Strecker: Drunt' in der Lobau Op. 290 (1936)
Trennung zweier Galvanos (1950er Jahre)Deutsche Grammophon
Hierfür brauchte man Fingerspitzengefühl: Trennung zweier Galvanos, 1967.
Matrizenschleiferei (1967)Deutsche Grammophon
Die Pressmatrizen werden in der Matrizenschleiferei bearbeitet ..., 1957
Pressmatrizen (1957)Deutsche Grammophon
... und dann sorgfältig geputzt, um 1950.
Mischapparat (1950er Jahre)Deutsche Grammophon
Herstellung des Plattenmaterials
Mischapparat, hier wurden die Bestandteile der Schellackmischung vorbereitet, 1938.
Herstellung des Plattenmaterials (1938)Deutsche Grammophon
Die Schellackmasse wurde erwärmt, ausgewalzt und in Form von Tafeln (Rohlingen) portioniert, 1938.
Herstellung der Schellacktafeln (1938)Deutsche Grammophon
Die Schellacktafeln wurden nochmals erwärmt ..., 1938
Schellacktafeln in der Presse (1938)Deutsche Grammophon
... und landeten als Schellackhaufen in der Presse. Die Etiketten werden – ebenso wie bei dem Plattenmaterial Vinyl und dem Vinyl-Kloß – gleich mit eingepresst, 1950er Jahre.
Platte mit Pressrand (1950er Jahre)Deutsche Grammophon
Platte mit Pressrand, 1950er Jahre.
Optische Prüfung der Schallplatten (1950er Jahre)Deutsche Grammophon
Die Schallplatten werden optisch überprüft, 1938.
Akustische RevisionDeutsche Grammophon
Stichprobenartig erfolgt die akustische Revision, um 1965.
Plattenverpackung (1926)Deutsche Grammophon
So sah es 1967 bei der Verpackung der Platten aus.
Versand der Schallplatten (1938)Deutsche Grammophon
Um 1909 erfolgte der Versand noch mit wenigen, aber echten Pferdestärken.
Texte von Gabriela Kilian
Diese Online-Ausstellung basiert auf der Ausstellung 78, 45, 33 – vom sanften Ton zum starken Sound im Museum Energiegeschichte(n).