Auf schicksalhafte Weise ist die Handschrift der 9. Sinfonie mit der deutschen Geschichte verbunden.
Die einzelnen Teile des Autographs wurden während des Zweiten Weltkrieges ausgelagert, um sie vor Zerstörung zu bewahren. Dies führte dazu, dass die Notenhandschrift über 50 Jahre lang getrennt war.
Nach dem Krieg befand sich ein Teil lange Zeit in Polen, die anderen Teile in der Ostberliner beziehungsweise der Westberliner Staatsbibliothek. Während der deutschen Teilung war das Autograph der 9. Sinfonie ausgerechnet mitten in dem Satz „Diesen Kuß der ganzen Welt!“ geteilt: Das Manuskript bis Takt 698 lag in der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin (Ost), die sich anschließenden Notenblätter ab Takt 699 bewahrte die Staatsbibliothek in Berlin (West) auf.
Nach der Wiedervereinigung fanden alle Teile des Werkes wieder in der Staatsbibliothek im Haus Unter den Linden zusammen.
Ludwig van Beethoven, 4. Satz der 9. Sinfonie d-Moll op. 125 (Takte 659–669 sowie 715–725), "Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligthum! ...", Bl. 85, Autograph 1824
Staatsbibliothek zu Berlin, Musikabteilung
Signaturen: Mus.ms.autogr. Beethoven, L. v., Artaria 204 (3a) sowie Artaria 204 (3b)
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