Die nur in der oberen Hälfte erhaltene Stele zeigt als Verstorbenen einen bärtigen Mann im Mantel. Unter der linken Achsel staut sich der Stoff, so als ob sich dort ein Stock verbirgt. Die halbgeöffnete rechte Hand ist zum Kinn erhoben. Mantel und Bart unterscheiden den Dargestellten von den weitaus zahlreicheren Stelen mit Jünglingen, jenen infolge von Krankheit oder Krieg zu früh Verstorbenen. Die Stelenform ist nicht neu. Schon vor 500 v. Chr. finden sich auf Stelen bärtige Männer mit Knotenstock und Hund oder sitzende bärtige Männer. Die schmale Stelenform erlaubte kaum mehr als eine bis zwei Figurendarstellungen. Erst als seit der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. eine breitere Stelenform verwendet wurde und sich damit der Bildraum weitete, fanden zwei Figuren, Jünglinge oder Männer mit einem nackten Dienerknaben etwa, im lockeren Nebeneinander Platz.
Anders als an der Stele Giustiniani ist hier die aufsitzende Volutenpalmette separat gearbeitet worden. Ein Vergleich mit dem genannten Akroterion zeigt, dass Form und Stil der Bekrönung sehr verwandt sind. Auch diese Stele wird in einer parischen Werkstatt oder von einem parischen Künstler in den dreißiger Jahren des 5. Jahrhunderts v. Chr. gearbeitet worden sein. Ein Stelenfragment mit der Darstellung eines solchen Stockträgers, das sich stilistisch direkt anschließt, wurde kürzlich in Paros gefunden. Die lockere Haltung des Mannes, die gewählte Dreiviertelansicht und die Drapierung des bürgerlichen Mantels erinnern daran, dass wir uns in der Zeit der berühmten Parthenonfriese von Athen und ihres Stils bewegen.