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Engelpietà

Unbekannt1420/1430

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Der moderne Begriff Engelpietà bezeichnet eine Darstellung, bei der der tote Christus von einem Engel aus dem Sarg emporgehoben wird. Die Bildfindung, die zu den anrührendsten Inventionen des späten Mittelalters gehört, lässt sich ganz konkret auf die Eucharistie beziehen. Während der feierlichen Wandlung spricht der Priester die Worte: »Lass dieses Opfer durch die Hand Deines Engels zu Deinem höchsten Altare empor tragen«. Zweifellos haben diese Worte die Entstehung der Engelpietà wesentlich gefördert. Der Bildraum wird von einem Blattstab gerahmt, als zweite Rahmung figurieren die alles umspannenden Flügel des Engels, der mit seinen verhüllten Händen behutsam den erstarrten Leichnam emporhebt. Eindrucksvoll wird hier der Gegensatz zwischen Tod und Leben inszeniert, zwischen den geröteten Wangen des trauernden Engels und dem knöchernen Körper des toten Christus. Leid, Tod und Erlösung sind die Themen, die in dem kleinen Werk Gestalt gefunden haben. Die Berliner Engelpietà könnte ursprünglich als privates Andachtsbild genutzt worden sein, denkbar wäre allerdings auch, dass sie in einem größeren Kontext im Inneren einer Kirche aufgehoben war.

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