Vor etwa 40000 Jahren gewann die Kreativität des frühen modernen Menschen mit der Herstellung von Plastiken und Bildwerken eine neue Dimension, denn der Neandertaler kannte noch keine bildlichen Kunstwerke. Die Menschen verzierten Höhlenwände und schnitzten kleine Figuren aus Knochen und Elfenbein. Diese Darstellungen sind Ausdruck einer frühen Religiosität, in deren Mittelpunkt Jagdzauber, Totemismus und die Verehrung einer Mutter- oder Fruchtbarkeitsgöttin standen. Neben naturnahen treten auch abstrakte Darstellungen auf. Die eiszeitliche Tierwelt bildete das wesentliche Motivrepertoire, Menschen-, insbesondere Frauendarstellungen, sind seltener. Vor allem die Höhlenmalerei fasziniert durch ihren fast expressionistisch anmutenden Stil. Selbst in Stein gemeißelte Tierdarstellungen, die sich teilweise überschneiden, oder Werke der Kleinkunst erfassen sehr genau die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Motive. Beispiele hierfür sind auf dem Stein aus der Höhle Laugerie-Basse zu finden sowie auch in Form eines Pferdeköpfchens auf dem Rippenbruchstück von La Roche in Lalinde.