Apus Urbana

Der Mauersegler, ein schwalbenähnlicher Zugvogel, der - wie der Name bereits vermuten lässt - bewusst in vom Menschen geschaffenen Strukturen nistet, bewegt sich auch in diesem Gegensatz von Natur und Stadt. Sobald der Mauersegler einen Nistplatz ausgewählt hat, kehrt er Jahr für Jahr dorthin zurück. Das Haus in der Burggasse bildete dabei keine Ausnahme. Eine Gruppe von Mauerseglern hatte es als ihren Nistplatz gewählt, und zu ihren Ehren malte der Künstler ein Wandbild, das diesen fliegenden Bewohnern gewidmet war.

Das Wandbild zeigte drei Mauersegler im Landeanflug, ein bedeutsamer Moment, da dies selten außerhalb dieses Ortes geschah. Mauersegler verbringen den Großteil ihres Lebens in der Luft, und das Landen ist ein heikler Prozess. Der Hintergrund der Stadt im Wandbild wurde vom Film Noir und der industriellen Revolution inspiriert und symbolisiert das menschliche Element. Trotz des etwas düsteren und uninvitingen Hintergrunds fand der Mauersegler und andere Arten einen Weg, in solchen Umgebungen mit den Menschen zusammenzuleben.

Das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier war faszinierend, auch wenn es nicht von Menschen vorausgesehen wurde. Es war eine ungewöhnliche Symbiose, die für die Zugvögel funktionierte. Das Wandbild war mehr als nur ein Kunstwerk; es war ein Symbol für zukunftsorientiertes Denken, eine perfekte utopische Zukunft, in der Architektur, Kunst und andere Aspekte bewusst auf eine solche Koexistenz hinarbeiten könnten.

Um den natürlichen Lebensraum für Mauersegler zu schützen, half Bezirksrat Max Hoffman und die MA22 dem Künstler, mehr als 20 Nistkästen für Mauersegler innerhalb des Wandbilds zu bauen. Dies war eine einzigartige Art, urbane Kunst mit dem Schutz natürlicher Lebensräume zu kombinieren und ein Beispiel für die Zukunft zu setzen. Der Schutz des natürlichen Lebensraums für Mauersegler war besonders in Wien entscheidend, wo viele dieser Lebensräume durch Dachausbauten bedroht sind.