Der aus Thüringen stammende Jesuitenpater Athanasius Kircher war eine schillernde Figur im römischen Geistesleben des 17. Jahrhunderts. Als Wissenschaftler nicht unumstritten, bewies er jedenfalls Experimentierfreude und Mut: 1638 stieg Kircher in den Krater des Vesuvs und beobachtete die Aktivität des Vulkans. Seine Theorien zum Geschehen im Inneren der Erde (unter anderem vermutete er unterirdische Flüsse und Meere) legte er im reich illustrierten „Mundus Subterraneaus“ dar. Im zweiten Band des Werks beschrieb er auch Fossilien, dazu Gestein, das die Natur seiner Meinung nach nicht nur zufällig in menschlicher Gestalt, ja sogar in der von Heiligen, geformt hatte (S. 39).