Die Geschichte der Judith war eines der typischen protestantischen Lehrbilder des 16. Jahrhunderts. Dem Alten Testament zufolge errettete sie im 6. Jahrhundert vor Christus ihre Stadt Bethulia vor dem Heer des Feldhauptmanns Holofernes dadurch, dass sie ihn betörte und dann umbrachte. Judith galt als Symbol des Schmalkaldischen Bundes protestantischer Fürsten gegen den Kaiser und die katholischen Stände: So wie sie einer feindlichen Übermacht widerstanden hatte, so werde auch der Bund widerstehen und seine Feinde besiegen. Die Darstellung, die sich vermutlich an einem Holzschnitt von Israel von Meckenem (gest. 1501) orientiert, zeigt Judith vor dem Feldherrnzelt mit dem Haupt des Holofernes. In der rechten Hand hält sie noch das Schwert, mit dem sie dem assyrischen Herrscher den Kopf abgeschlagen hat.
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