Ob bei der größten genehmigten und nichtstaatlich organisierten Demonstration in der DDR am 4. November 1989 200.000 oder eine halbe Million Menschen teilnahmen, ist umstritten, ändert aber gleichwohl nichts an der historischen Relevanz des Ereignisses selbst. Diese Demo für Meinungs- und Pressefreiheit wurde von Künstlern geplant und angemeldet und unterstrich deutlich mit den auf ihr gezeigten Transparenten, beziehungsweise den darauf zu lesenden Losungen, dass die DDR in ihrer bisherigen Form nicht mehr zu retten war. Das politisch-gesellschaftliche Aufbegehren der Bürger war nicht mehr einzudämmen. Fünf Tage später wuchs der Druck der Bürger so stark, dass die innerdeutsche Grenze geöffnet werden musste und sich danach nicht wieder schließen ließ.