Öl auf Holz. Von all den Strapazen, die das Reisen im neunzehnten Jahrhundert mit sich brachte, zeigt das 1823 entstandene Werk von Johann Adam Klein keine Spur. Eine raffiniert durch Licht und Schatten modellierte Kutsche passiert den Betrachter gerade Richtung Bamberg. In der Bildmitte befindet sich der peitschenschwingende Postillon, im Fenster der Kutsche erscheint die Gestalt einer jungen Frau. Gekleidet in einen roten Mantel mit Spitzenkragen blickt sie auf einen Reiter, der in ein Gespräch mit einem Bauern vertieft ist. Die Männer stehen mit einem Kalb und einem Hund in der schattigen rechten Bildecke – ein Trick, um die Tiefenraumwirkung zu verstärken. Im Hintergrund wird die Stadt Nürnberg von Nordwesten her sichtbar. Als Vorlage für Vedute und Kutschengespann dienten Klein mehrere Aquarelle und Zeichnungen. So entstand ein für ihn typisches Werk, dessen Komposition, zusammengesetzt aus genau vorbereiteten Studien, bis heute für den Betrachter nachvollziehbar ist.