1954 öffnete Coco Chanel mit 71 Jahren ihr seit 1939 geschlossenes Modehaus erneut. Obwohl die erste Kollektion in Europa als „altmodisch“ beurteilt wurde, reagierte die amerikanische Modepresse positiv. Insbesondere die von Chanel vorgestellten Kostüme wurden ein Erfolg. Diese ungezwungene Art, sich elegant zu kleiden, im Gegensatz zu den starren, mit Korsetts versteiften Kreationen anderer französischer Couturiers, verhalf Coco Chanel zu ihrem erfolgreichen Comeback. Das knieumspielende Kostüm des Kunstgewerbemuseums hat alle Details, die ein typisches Chanelkostüm kennzeichnen: eine leicht taillierte Jacke mit vier aufgesetzten Taschen sowie Kragen und Revers, die einen tiefen V-Ausschnitt bilden. Er gibt den Blick auf die karierte Bluse in frischen Farben frei, die farblich auf den Kostümstoff abgestimmt ist. Die Jacke schließt zweireihig. Ihre langen schmalen Ärmel sind hoch eingesetzt und enden in einem mit zwei Knöpfen besetzten Abstich à la marinière. Sie sind mit praktischen einknöpfbaren, weißen Pikéemanschetten ausgestattet. Jacken- und Blusensaum sind mit einer goldfarbenen Panzerkette beschwert, sie garantiert einen perfekten Sitz. Der Reißverschluss des leicht ausgestellten Vierbahnenrocks ist in die linke hintere Seitennaht integriert.
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