Von der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. an entwickelte sich Assyrien langsam zu einer Territorialmacht, die sich dem südlichen Babylonien gleichberechtigt fühlte. Aus der gleichen Zeit stammt eine Reihe zusammengehöriger Objekte (Hortfund) aus dem Vorhof des Assur-Tempels: ein großes Bronzekreuz mit einer vergoldeten Niete sowie ein kleines Bronzekreuz, zwei Goldanhänger und ein Rollsiegel. Während der Restaurierung entdeckte man auf dem großen Kreuz eine Inschrift, die die Bedeutung des Fundes erklärte: „Dem Kusarikku, dem Sohn des Schamasch [der Sonnengott], seinem Herrn, hat Schamasch-tukulti, der Sohn des Eriba-Assur, der Brauer [einer der höchsten Kultbeamten] vom E-schara [Haupt-Tempel des Gottes Assur], für sein Leben und das Wohlergehen seines Verantwortungsbereiches [diese] ‚Gewandausstattung‘ geschenkt, dem Kusarikku, dem Sohn des Schamasch: Schamasch-tukulti, dein Diener“. Auf der Goldplakette ist der als Stiermensch gedachte Sohn des Sonnengottes Kusarikku dargestellt, der vor Bösem schützte. Das zweite Goldplättchen zeigt einen Brustkorb mit Luftröhre (?), offensichtlich ein Bitt- oder Dankesgeschenk im Zusammenhang mit einer Erkrankung.
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