Durch die von Ernst Herzfeld und Friedrich Sarre geleiteten Ausgrabungen des Museums für Islamische Kunst in Samarra 1911 und 1912/13 gelangten bedeutende Funde in die Museen von Berlin, Istanbul und London: Reste seltener Wandmalereien, Wandvertäfelungen aus Holz, geschliffenes Glas, zahlreiche Keramikscherben – auch chinesische Importwaren – und vor allem reliefierter Stuckdekor, der einst großflächig die Innenräume der Wohnhäuser und Paläste zierte. Dabei arbeiteten die abbasidischen Stukkateure im Verlauf der Zeit in drei verschiedenen Dekorationsstilen. Während die beiden ersten Stile noch stark der spätantik-umaiyadischen Tradition verhaftet sind, löst sich der dritte, der sogenannte Schrägschnitt-Stil in eine flach modulierte Dekoration mit abstrahierten Mustern auf. Er markiert einen signifikanten Wechsel in der islamischen Ornamentik.
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