Die Mumie des Chonsu-maa-cheru wurde dem Museum 1903 von dem Hamburger Diplomaten Martin Rücker Jenisch geschenkt. Er hatte die vollständig von einer Kartonage umschlossene Mumie im ägyptischen Kunsthandel erworben. Der um 900 v. Chr. lebende Chonsu-maa-cheru war zum Zeitpunkt seines Todes etwa 40 Jahre alt. Gemäß dem altägyptischen Glauben an ein Weiterleben im Jenseits wurde sein Körper mumifiziert. Zu Lebzeiten war er – wie sein Vater vor ihm – als Wab-Priester am Amun-Tempel von Karnak tätig, wo er für die Reinigungsriten vor den täglich stattfindenden Kulthandlungen verantwortlich war. Das Gesicht der reich verzierten Mumienhülle wird von einer Strähnenperücke umrahmt, auf der Brust liegt ein Halskragen mit einem Falkenamulett. Darunter sind paarweise die vier altägyptischen Kanopengötter dargestellt, denen bei der Totenbalsamierung die Organe zugeordnet wurden. Da nur ein vollständig erhaltener Leib ewig leben konnte, kam ihnen im Totenkult besondere Bedeutung zu. Zur weiteren Ausstattung der Mumie gehören vier beschriftete Mumienbinden, zwei über der Brust gekreuzte Lederbänder, zwei Lederanhänger sowie zwei Papyri.