Ein Künstlerwettstreit zwischen Karl Friedrich Schinkel und Clemens Brentano war Anlaß für dieses märchenhaftromantische Werk. Carl Gropius, Gast einer Abendgesellschaft im Hause Schinkels, berichtet: »Es war zur Sprache gekommen, wie schwer es sei, in einer Zeichnung das auszudrücken,was sich durch dichterische Darstellung so leicht erreichen lasse. Schinkel opponierte dagegen, und Brentano wollte beweisen, daß er im Stande sein würde, aus dem Stehgreife eine Erzählung zu erfinden, die Schinkel nicht im Entferntesten durch Zeichnen zu verfolgen und verständlich auszudrücken vermöchte.Nach längerem Hin- und Herreden und nach Festsetzung der Ausdehnung solcher Geschichte, wurde unter allgemeinem Jubel eine Probe beschlossen. Brentano erzählte und Schinkel komponierte.« Brentanos Geschichte handelt von einem alten Jagdschloß, in dem ein Oberförster gewohnt hatte, der inzwischen verstorben war.Wegen des felsigen Grundes wurde er am anderen Ufer des Flusses begraben. Nun konnte ein Hirsch unbehelligt das verlassene Schloßgelände betreten.Wie in der Erzählung Brentanos überlagern sich im Gemälde mehrere Sinnschichten: Eine religiös-romantische Weltsicht artikuliert sich in Symbolen wie Kruzifix, Kirche, Begräbnis,Taube,Wein und Kinder.Aber auch Gedanken über die Vergänglichkeit alles Irdischen sowie die Idee von der Rückeroberung der Welt duch die Natur finden hier ihre feierlich in Szene gesetzten Bildmotive. Schinkel schuf dieses Gemälde im Auftrag des Konsuls Wagener nach zwei während des Wettstreits entstandenen Zeichnungen.