Ursus spelaeus. Hartelsgraben bei Hieflau in der Steiermark. 35.000 Jahre.
Das einzige vollständige Skelett eines jungen Höhlenbären.
CSI VIENNA
Höhlenbären waren während der letzten Eiszeit in Europa weit verbreitet und starben erst vor ca. 15.000 Jahren aus. Obwohl sie deutlich größer wurden als die heutigen Braunbären, ernährten sie sich vor allem von Pflanzen. Anders, als ihr Name vermuten lässt, hielten sie sich nicht das ganze Jahr über in Höhlen auf. Im Sommer streiften sie auf Futtersuche durch die Wälder und fraßen sich möglichst große Fettreserven an. Die Wintermonate verbrachten sie schlafend in Höhlen, wo am Ende der kalten Jahreszeit auch die Jungen geboren wurden.
Sehr junge und alte Tiere überlebten den Winterschlaf oft nicht; ihre Knochen wurden in großen Mengen in Höhlen gefunden. Der Ursprung vieler Drachensagen geht auf solche Knochenansammlungen zurück. Warum aber dieser Jungbär am Ende des Sommers in einer Höhle verendete, haben die Wissenschafter nicht herausfinden können.
Um die zerbrechlichen Knochen des Jungbären bei den Untersuchungen nicht zu zerstören, wurde eine Computertomografie gemacht und mit Laser eine Replik aus Acrylharz angefertigt. So konnte auch das Alter von sieben Monaten bestimmt werden: Der Schädel zeigt, dass sich der junge Bär gerade im Zahnwechsel befand.
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