Blick in den nordöstlichen Kreuzgang am Halberstädter Dom mit den heute noch vorhandenen zwei Jochen mit spätgotischem Netzgewölbe. Im Gegensatz zu den gleichsam bereinigten Architekturansichten von 1827/28 des Erfurter (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 72) und des Halberstädter Doms (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 73) betont Hasenpflug in dieser zehn Jahre später, unter dem Einfluß von Carl Friedrich Lessing entstandenen Ansicht mittelalterlicher Architektur geradezu die Spuren der Geschichte und des Verfalls. Sie verstärken die malerische Wirkung ebenso wie die hinzu erfundene Steintreppe rechts. Der Romantisierung dienen auch die zwei Staffagefiguren wandelnder Mönche, obgleich der Dom seit 1591 reformierte Kirche war (vgl. das Bild von F. A. Elsasser, »Konventraum des Grauen Klosters zu Berlin«, 1831, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 799). Das mehrfach ähnlich ausgeführte Bild von Hasenpflug folgt einer neuen, weniger patriotisch denn sentimentalen Beziehung zur Vergangenheit. Das Bild ist auch unter dem Titel: »Am Dom zu Halberstadt. Zwei Mönche im südlichen Kreuzgang« bekannt. | Angelika Wesenberg
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