Vermutlich Mitte 17. Jahrhundert; Öl auf Holz. Die Haltung Martin Luthers zur Bedeutung von bildlichem Ausstattungsgut in Kirchen war relativ positiv: "Bilder, Glocken, Messgewand, Kirchenschmuck, Altarlichter und dgl. halte ich für frei. (...) Mit den Bilderstürmern halte ich es nicht." (Luther, 1528). Da sich Nürnberg bereits im März 1526 nach dem Nürnberger Religionsgespräch als erste deutsche Reichsstadt eindeutig der lutherischen Form des Protestantismus zuwandte, wurde hier nur wenig Kircheninventar zerstört. Unter dieser günstigen Voraussetzung konnte Mitte des 16. Jahrhunderts im fränkischen Raum der Typus des "Bekenntnis-" oder "Konfessionsbildes" entstehen, der zu den "erzählenden" protestantischen Bildern gehört. Dies ist ein besonders hochwertiges und interessantes Exemplar dieses Typus mit den bemerkenswerten Porträts der beiden Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon sowie einer Vielzahl von szenischen Darstelllungen.