Im Zentrum des Kuppelfreskos steht ein Medaillon mit dem Bildnis Karls VI., das von Herkules und Apoll gehalten wird. Stärke und Weisheit, repräsentiert durch diese zwei Figuren der griechischen Mythologie, sind die Eigenschaften, die dem Kaiser zugeordnet werden. Über seinem Bildnis schwebt die Figur des immerwährenden Ruhms, die eine Pyramide (ein Symbol der Ehre) im rechten Arm hält. Im inneren Kreis der Kuppelschale befinden sich Fama mit zwei Trompeten, die Glorie des Hauses Habsburg mit der Devise A.E.I.O.U. und die Darstellung der Regierungs- und Kriegskunst. Damit schließt sich der Kreis der zentralen kaiserlichen Eigenschaften.
In einem erweiterten Kreis dargestellt sind Handlungen, Eigenschaften, Tugenden und Laster, die bereits in die weltlichen Bereiche reichen. Die „Prachtliebe des Kaisers“, umgeben von der „Freigiebigkeit“ und der österreichischen „Großmut“ erteilt mit abwärts gehaltenem Szepter der „Baukunst“ den Befehl zum Bau der Hofbibliothek. Darüber freuen sich „Germania“ und die „Stadt Wien“. Die „Beständigkeit“ und „Stärke“ des Kaisers manifestieren sich in der folgenden allegorischen Gruppe, die Mars mit einer Säule und einem Löwen zeigt. An diese Gruppe schließen sich die vier Fakultäten und die Figur der Dankbarkeit und der Geschichte an. Ein Medaillon Kaiser Maximilians I. und ein steinernes Relief des Ungarnkönigs Matthias Corvinus schließen den Kreis der historischen Vorbilder für die kaiserliche Büchersammlung.
Betrachtet man das Kuppelbild von der anderen Seite, also vom heutigen Eingang des Prunksaals aus, so fällt zunächst eine Szene ins Auge, in der die Göttin des Friedens Minerva einen Ölzweig reicht. Links von ihr dargestellt sind Genien mit Büchern und Schätzen, rechts fallen die Feinde der Gelehrsamkeit vom Himmel. Nach oben hin sichtbar wird Fortuna mit dem geschwellten Segel und die Figur des Ruhms über dem Bildnis Karls VI. So ergibt sich die Bedeutung der Fresken, die Verschränkung universeller Gegensätze unter der Figur des barocken Herrschers im Gang durch den Saal.