Ende April 1813 verließ Hoffmann die Stadt Bamberg. Im Herbst 1814 kam er dann schließlich wieder nach Berlin, wo er als Jurist in den Staatsdienst zurückkehrte. Am 01. Juli 1815 bezog Hoffmann gemeinsam mit Mischa die Wohnung am Gendarmenmarkt, in der er bis zum Ende seines Lebens blieb.
Die Wohnung selbst, das Leben am Gendarmenmarkt sowie weitere Ereignisse aus seinem Leben hat er in einer mit Text versehenen Zeichnung festgehalten, die einem Brief an Carl Friedrich Kunz beigefügt war – dem „Kunzischen Riss“.
Hier zeigt Hoffmann den Grundriss seiner damaligen Wohnung in der Taubenstraße 31. Eingezeichnet sind der Flur, die Küche, ein Zimmer für Dienstboten („Domestikenstube“), das Vorzimmer, das Prunkzimmer, sowie das „Zimmer der Frau“ und ein „Cabinet“.
Im Schlafzimmer liegen er und Mischa nebeneinander im Bett.
Beschriftet mit „Hr. Kunz aus Bamberg“ findet sich auch der Empfänger des Briefes in die Zeichnung integriert, wie er in der Weinstube das Wein- und Speisenangebot studiert. Hoffmann verstand den Rausch auch als poetische Inspirationsquelle und trank gerne und häufig – insbesondere auch gemeinsam mit seinen Freunden. Dieses kleine Bild ist deshalb vielleicht auch als Einladung an Kunz zu verstehen, seinen Freund Hoffmann in Berlin zu besuchen.
Das Theater (Langhans Schauspielhaus) nimmt eine zentrale Stellung in Hoffmanns Zeichnung ein. Auch in Hoffmanns Leben kam dem Theater eine große Bedeutung zu: In Berlin machte er sich mit Werken wie den „Fantasiestücken in Callots Manier“ oder dem Roman „Elixiere des Teufels“ nicht nur als Schriftsteller einen Namen, sondern war auch als Theaterkomponist erfolgreich.
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