Der griechische Gott Dionysos ist auf der Vorderseite dieser Silbermünze von der Insel Korkyra, dem heutigen Korfu, als junger bartloser Mann dargestellt, dessen vom Stempelschneider fein geschnittene Gesichtszüge einen fast verträumten Ausdruck haben. Nur der rauschmildernde Efeukranz in den langen Haaren verrät seine wahre Natur als Gott des Weines und der Ekstase. Die Prägung wird zwischen 229 und 48 v. Chr., also in den späten Hellenismus datiert, als die jugendliche Darstellungsweise des Dionysos dem Stil der Zeit entsprach. Rom hatte bereits großen Einfluss im Ostmittelmeerraum, ließ aber den griechischen Poleis auch in ihrer Münzprägung noch weitgehend freie Hand: Die Bildmotive sind traditionell, so verweist der Pegasos auf der Rückseite dieser Münze auf die Verbindung zur Mutterstadt Korinth, deren mythisches Wappentier bereits vor über hundert Jahren übernommen worden war. Leider hat in diesem Fall der Stempel den Silberschrötling nicht genau getroffen.
Vorderseite: Kopf des Dionysos mit Efeukranz nach rechts. Rückseite: Pegasos nach rechts (dezentriert), darunter Monogramm MPK.
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