Diplodocus carnegii. Wyoming, USA . Abguss. 150 Millionen Jahre
Das Diplodocus-Skelett ist das größte Ausstellungsobjekt im NHM und war eines der ersten
nahezu vollständigen Skelette von großen Dinosauriern, die gefunden wurden.
DIE LÄNGSTEN DER WELT
Die Sauropoden waren die größten Landtiere der Erdgeschichte. Ab der späteren Trias, vor 220 Millionen Jahren, bevölkerten die Kolosse alle Kontinente. Extrem lange Hälse und Schwänze, winzige Schädel und massige Körper zeichneten die Pflanzenfresser aus. Unter diesen Riesen war Diplodocus mit fast 30 Metern einer der Längsten.
Seinen Namen erhielt Diplodocus carnegii nach dem Großindustriellen Andrew Carnegie (1835–1919). Der amerikanische Milliardär nutzte seinen Reichtum, um Bibliotheken einzurichten und wissenschaftliche Projekte zu fördern. Er finanzierte die Ausgrabung der später nach ihm benannten Dinosaurierart und die Montage des Skeletts in Pittsburgh. In seiner Begeisterung über die gewaltigen Ausmaße des Diplodocus ließ er zehn Kopien anfertigen und verschenkte diese an die damals bedeutendsten Museen der Welt. In den Inventarbüchern des Naturhistorischen Museums Wien findet sich dazu der Vermerk: „Diplodocus carnegii, Seiner kaiserlich-königlichen apostolischen Majestät von Dr. Andrew Carnegie gewidmet, 1909.“
Als äußerst populäre Tiergruppe sind die Dinosaurier immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen. Durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse ändert sich auch ihre Darstellung ständig. So wurde Diplodocus früher mit nach oben gebogenem Hals rekonstruiert, während heute die Meinung überwiegt, dass er seinen Hals meist gerade nach vorne streckte. Relativ neu ist auch die Erkenntnis, dass sein Rücken mit einer Reihe spitz zulaufender, unverknöcherter Stacheln bewehrt war.