Suppen zum Verzehr nicht geeignetIst unter den Aquarienmitarbeitern des MEERESMUSEUMs von den „Suppen“ die Rede, unterhalten sie sich nicht etwa über die nächste Mittagspause, sondern über zwei Meeresschildkröten. Der Name lässt erahnen, wofür die meisten Suppenschildkröten früher sterben mussten. Sie landeten nicht nur als Suppe verarbeitet auf dem Speisetisch, sondern wurden im Zuge der kommerziellen Nutzung auch zu Hunde- und Katzenfutter verarbeitet. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren Suppenschildkröten aus diesem Grund und wegen der Jagd auf ihre Eier vom Aussterben bedroht. Heute sind sie durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt.
Im Gegensatz zu vielen ihrer Vorfahren scheint den weiblichen Exemplaren im Schildkröten-Aquarium des MEERESMUSEUMs ein langes Leben bevor zu stehen. Das inzwischen 26 Jahre alte Tier war 1986 - noch als Schildkröten-Baby - ein Geschenk des kubanischen Fischereiministeriums an das MEERESMUSEUM. Ihre zwei Jahre ältere „Kollegin“ lebt seit 2003 im Museum und bringt inzwischen mehr als 120 Kilogramm auf die Waage. Ihr genaues Gewicht konnte zuletzt nicht mehr ermittelt werden, weil die Waage dafür nicht mehr ausgelegt war.
In der Natur fressen Suppenschildkröten fast ausschließlich Pflanzen, wie zum Beispiel Seegras. Dadurch färbt sich ihr Fleisch- und Fettgewebe grünlich. Auf Englisch wird die Art daher „Green Turtle“ genannt. Im MEERESMUSEUM fressen die „Suppen“ neben Salat aber hauptsächlich Tintenfisch und Süßwasserfische wie Plötz und Blei. Seit ihres Schlupfes an Menschen gewöhnt, sind die Tiere sehr zahm und lassen sich gerne streicheln. Gehen Taucher in ihr Becken, bedrängen die Schildkröten die Mitarbeiter regelrecht, um ein wenig am Hals gekrault zu werden.