Auf der Suche nach geeigneten Motiven bediente sich Gustav Klimt wiederholt einer selbst angefertigten, quadratischen Rahmenschablone aus Karton, die ihm dabei half, den bestmöglichen Ausschnitt aus der landschaftlichen Umgebung am Attersee, wo sich der Maler jeden Sommer aufhielt, zu gewinnen. Aufgrund der Nahsichtigkeit solcher Landschaftsausschnitte, so etwa auch im vorliegenden Bild eines Blumengartens, verliert die Landschaft jegliche Illusion von Tiefenräumlichkeit. Horizont und Himmel erscheinen wie ausgeblendet. Dadurch gelingt es Klimt, Tiefenräumlichkeit in die Zweidimensionalität einer Bildfläche zu überführen und die Motive als wohlkalkulierte Flächenmuster erscheinen zu lassen. Bereits seinen Malerkollegen fiel diese Nähe zu ornamentalen, kunstgewerblichen Arbeiten auf. So überliefert der Wiener Schriftsteller Hermann Bahr, dass der deutsche Maler Max Liebermann festgestellt haben soll, dass es sich bei der Wiener Malerei nicht um Bilder, sondern immer um gemalte Teppiche handle. Auf die Landschaften, die Gustav Klimt in seiner Spätzeit geschaffen hat, trifft diese Charakterisierung in besonderer Weise zu.