Die aus zehn Fragmenten zusammengesetzte Figur des bärtigen Gottes ist schreitend mit vorgestelltem linkem Fuß dargestellt. Sein mit einem übergeschlagenen
Zipfel um die Hüfte geschlungener Mantel ist quer über den Rücken zu seiner linken Schulter geführt, von wo er herabfallend den linken Oberarm bedeckt und dann effektvoll in hohem Bogen zurückgeweht wird. Dieses Motiv des vom Wind aufgeblähten flatternden Gewandstoffes ist charakteristisch für die Figuren auf dem Altardach, hier aber besonders ausgeprägt. Das Gewand lässt die muskulöse Brust frei. Der fehlende rechte Arm war erhoben und mit einem Dübel angestückt. Der linke herabhängende und leicht angewinkelte Arm ist dagegen bis auf die gebrochene Hand vollständig. Eine Einarbeitung im Bereich des Unterarmes könnte von einem ehemals eingezapften Delphin herrühren. Der Blick des von langem, strähnig gewelltem Haupthaar gerahmten bärtigen Kopfes folgt dem vorgestreckten rechten
Arm, der sich wahrscheinlich auf einen Dreizack stützte.
Die Plinthe ist bis auf ein kleines Stück des rechts unten aufliegenden Manteltuches modern. Eine größere Partie des zurückwehenden Mantels ist abgebrochen. Die nach Motiv und Kopfbildung zu den Vatergöttern gehörende Skulptur kann wegen der mitgefundenen Tritonfiguren als Poseidon gedeutet werden. Sie ist in der Ausführung die qualitätvollste Akroterfigur.
Katalog zur Ausstellung "Pergamon - Panorama der antiken Metropole" 30.09.2011 - 30.09. 2012 (V. Kästner: Kat. Nr. 9.4).
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