In der Dämmerung der frühen Morgenstunden schreiten drei Frauen bedächtig über die Ponte Pietra in Verona, vorbei an einem Straßenkehrer, der sich gerade seine Pfeife ansteckt. Der Himmel ist im Aufgehen der Sonne in blasses Gelb getaucht. − Verona, Geburts- und Heimatstadt Angelo Dall’Oca Biancas, deren »Licht Dichter und Künstler zu erhabenen Leidenschaften und unsterblichen Fantasien inspirierte« (Angelo Dall’Oca Bianca nell’arte e nella vita, Mailand 1939, S. 80), war nach den Selbstzeugnissen des Künstlers der Leitstern seines Erfolgs. In der Tat schuf der Veroneser Freilichtmaler vor allem farbintensive Genrebilder seiner Heimatstadt, die häufig im zerlegten impressionistischen Farbauftrag ein wenig an Renoir und den italienischen Divisionismus erinnern. Sie brachten Dall’Oca Bianca den Beinamen »l’homme de soleil« ein (vgl. The International Studio, Bd. 37, 1906, S. 234). Für sein Gemälde »Zur ersten Messe« gilt dies nur bedingt: Hier dominieren eine naturalistische Malweise und Bildauffassung. Das mit einer Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung 1900 ausgezeichnete Bild war bereits 1894 aus der Großen Berliner Kunstausstellung für die Nationalgalerie angekauft worden. | Regina Freyberger
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