Wann sich die ersten Juden im heutigen Österreich niederließen, ist nicht bekannt. Eine eigenständige jüdische Gemeinde mit einer Synagoge und einem Friedhof entstand in Wien wohl erst im frühen 13. Jahrhundert. Der berühmte Rabbiner Izchak bar Mosche machte sie zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit. Die kulturell und wirtschaftlich blühende Gemeinde entwickelte sich zu einer der wichtigsten im deutschsprachigen Raum. An ihrem traumatischen Ende, der ersten Wiener Gesera (= Verhängnis), standen Zerstörung, Plünderung, Zwangstaufe, Folterung und Vertreibung. Im März 1421 wurden mehr als 200 Jüdinnen und Juden auf der Erdberger Lände verbrannt. Die neun Bodenziegel stammen aus der mittelalterlichen Synagoge. Ihre Grundmauern wurden in den 1990er Jahren ausgegraben. Sie können heute an unserem zweiten Standort, im Museum am Judenplatz, besichtigt werden. Das mittelalterliche jüdische Wien steht dort im Mittelpunkt.
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