In seiner letzten Schaffensphase malte Blechen eine Reihe von Wald- und Sumpflandschaften, mit denen er an die geheimnisvollen, dunkel gehaltenen Naturphantasien seines romantischen Frühwerkes anknüpfte. Umgeben vom undurchdringlichen Dickicht des Waldes steht eine junge Bäuerin mit ihrem Heubündel auf einer kleinen Holzbrücke. Ein Unwetter hat zahlreiche Pfützen und Wasserlachen auf dem morastigen Boden hinterlassen.Von gewaltigen Baumriesen hängen Äste düster herab; über einen Wasserlauf neigen sich vom Gegenlicht beschienene Stämme. Drei Fluchtpunkte lassen das Waldinterieur wie eine dreischiffige Basilika erscheinen. Durch das kathedralartige Gewölbe des dichten Blattwerkes dringen die Lichtstrahlen nur vereinzelt und verlieren sich unruhig im tiefen Schatten des Waldes. Mit spannungsreichen Hell-Dunkel-Effekten hat Blechen in diesem malerischen Werk dramatische Akzente gesetzt. Als zentraler Lichtpunkt korrespondiert die von der Sonne beschienene Frauengestalt mit dem Lichtfenster des Walddurchblicks, der die Aussicht auf eine vom Wasser umgebene gotische Kirche gewährt.
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