Die Fotografie zeigt die Handvermittlungszentrale des Ortsamtes Chemnitz im Jahr 1918. An hohen Klappenschränken sitzen die Vermittlerinnen, die von 4 Aufsichten kontrolliert werden, in mitten einer repräsentativen Halle mit hohen Fenstern. Obwohl die Arbeitsbedingungen sicher nicht einfach sind, üben sie doch einen Beruf aus, der auch und gerade in Kriegszeiten sehr begehrt ist. Denn während des 1. Weltkriegs (1924 – 1918) müssen viele Frauen auch bei der Post häufig notgedrungen Stellen von Männern besetzen, die Soldaten werden. Sie arbeiten im Verladedienst, als Kraftfahrerinnen und im technischen Prüfdienst - und beweisen dadurch, dass sie in der Lage sind, viele Tätigkeiten auszuüben, die man ihnen zuvor physisch und konstitutionell nicht zugetraut hatte. Aber sie sind auch weiterhin unter erschwerten Umständen für Haushalt und Familie zuständig. Nach Kriegsende bemüht sich die Post wieder „normale“ Umstände herzustellen und viele Frauen kehren sicher dankbar in den Dienst im Vermittlungsamt bzw. an der Schreibmaschine zurück.
Dennoch haben sie mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur beruflichen Gleichstellung von Mann und Frau geleistet.
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