Die Medaille zeigt Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) in markantem Profil und wurde 1816 auf Wunsch des Dichters von dem Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow in Weimar modelliert. Anlass war der 66. Geburtstag des Schriftstellers und Geheimrats. Die antikisierende Profildarstellung auf der Vorderseite spiegelt den von dem Schadow-Freund Antonio Canova vertretenen Stil des Klassizismus; das sich von einem Felsen erhebende Musenross Pegasus auf der Rückseite zitiert eine berühmte Renaissance- Medaille, genauer gesagt die Bembo-Medaille, die sich damals in Goethes Besitz befand. Der Verweis wird kein Zufall gewesen sein, ist wahrscheinlich sogar von dem Dichterfürsten initiiert worden, da der Humanist und Kardinal Pietro Bembo (1470– 1547) ebenfalls ein anerkannter Schriftsteller, Kunstförderer und Politiker war. Die Motivwahl mag zudem noch ein Hinweis auf die Übersetzung der Autobiographie Benvenuto Cellinis durch Goethe gewesen sein, da die Bembo-Medaille zur Goethezeit noch als Werk des Bildhauers und Goldschmieds Cellini galt. Die von Goethe hoch geschätzte Medaille wurde in Bronze, Kupfer, Blei und Eisen gegossen.