Die ca. 700 kg schwere, schwarze Prachtgondel wurde 1975 einem Berliner Geschäftsmann von einem Kaufmann aus Venedig geschenkt. Anfangs nutzte dieser sie für Fahrten auf dem Halensee, doch dann verfiel sie und wurde schließlich 1982 in einer spektakulären Fahrt über den vereisten See zum Depot des damaligen Museums für Völkerkunde überführt. Von 1983 bis 1985 wurde sie von zwei Bootsbauern aus Kiel aufwendig restauriert, um sie erstmalig in der Ausstellung „Boote aus aller Welt“ (1985) der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Zubehör, bestehend aus der Holzgabel (forcula), Gondelschmuck wie zwei Pferdchen und einer Vase, wurde 1985 erworben. Seit etwa 1400 wurden Gondeln dieser Art als Fahrzeuge auf Lagunen und Kanälen im venezianischen Raum für den Nahverkehr verwandt. Seit dem 19. Jahrhundert gelten sie als beliebte Touristenbeförderungsmittel. Sie zeichnen sich durch ihre schlanke und leicht asymmetrisch gebogene Form aus, die der besseren Manövrierfähigkeit dient. Bug und Heck sind mit einem flachen Dach versehen, auf dem der Gondoliere steht. In der Mitte der Gondel befinden sich Sitzgelegenheiten für Fahrgäste. Das technisch bedeutsamste Gerät ist die Holzgabel für das Ruder. Üppiges Reliefschnitzwerk und Blattgoldverzierungen machen die Gondel zu einem prächtigen Repräsentationsobjekt.