Carabidae. Königsberg, Russland. 50 Millionen Jahre.
Insekten, die in Bernstein, einem fossilen Harz, eingeschlossen wurden, zählen zu den attraktivsten
Zeugen vorzeitlichen Lebens.
FOSSILE DNA?
Viele Spinnentiere und Insekten sind nur fossil überliefert, weil sie in Bernstein eingeschlossen wurden. Als Bernstein werden im allgemeinen Sprachgebrauch fossile Harze bezeichnet, die von unterschiedlichen Pflanzen stammen und auch verschieden alt sein können. Die größten und fossilreichsten Bernsteinvorkommen sind aus dem Eozän des Baltikums und aus dem Miozän der Dominikanischen Republik bekannt.
Der Baltische Bernstein entstand in einem ausgedehnten Waldgebiet, das vom heutigen Skandinavien bis zum Ural reichte. Das Harz stammt wahrscheinlich vor allem von Goldlärchen und Schirmtannen. Vor 50 Millionen Jahren, im späten Eozän, wurde der Bernsteinwald durch eine allmähliche Klimaverschlechterung und durch erhöhten Parasitenbefall bedroht. Möglicherweise war die übermäßige Harzproduktion eine Stressreaktion der Bäume auf diese negativen Umweltfaktoren.
Der Laufkäfer, der im Jahr 1847 aus Dresden angekauft wurde, ist nur eines von vielen Topobjekten aus der Bernsteinsammlung des NHM. Da Bernstein durch UV-Licht beschädigt wird, sind jedoch nur wenige Spitzenstücke ausgestellt.
In den 1990er Jahren wurden die ersten Versuche, genetische Information (DNA) aus einem Insekt, eingeschlossen in rund 125 Millionen Jahre altem Bernstein, zu gewinnen, als neue Ära in der Wissenschaft gefeiert. Mittlerweile weiß man jedoch, dass Einschlüsse in Bernstein biochemisch grundlegend verändert sind. Obwohl die Form der inneren Organe oft hervorragend erhalten ist, blieben alle bisherigen Versuche, fossile DNA aus Bernstein-Inklusen zu gewinnen, erfolglos.
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