Das helle Blau des Himmels prägt die Atmosphäre von Joos de Mompers Landschaftsgemälde, doch der Blick in die Tiefe einer wilden zerklüfteten Berglandschaft wird durch die wenig realistisch erscheinenden Berge im Vordergrund verstellt. So kann sich der Betrachter ganz auf den gewundenen Weg im Vordergrund konzentrieren, auf dem sich klein und verletzlich wirkende Wanderer und Bauern auf Eseln durch die bizarren Felsformationen dieser unwirtlich anmutenden Natur bewegen. Im rosigen Licht der aufgehenden Sonne scheinen sich drei an Stock und Abzeichen erkennbare Pilger nach dem Verlassen einer bescheidenen Herberge wieder auf ihren Weg zu begeben. Einer von Ihnen weist mit der Hand die Richtung. Die farblich gestaffelte Landschaftsdarstellung, die bestimmt ist von einem rotbraunen Vordergrund, einem von grünlichen Elementen besetzten Mittelgrund und der blaugrauen Färbung entfernter Landschaftsteile, belegt das Naturstudium de Mompers. Diese Farbgebung entspricht dem physikalischen Vorgang bei der Streuung des Sonnenlichts durch Staubpartikel in der Atmosphäre. Vermutlich hat eine anzunehmende Italienreise de Momper zu dieser Form der Landschaftsdarstellung angeregt. Zudem hat er sich von den Gemälden Pieter Brueghels d. Ä. inspirieren lassen. Joos de Momper zählt neben Pieter Bruegel und Peter Paul Rubens zu den bekanntesten flämischen Landschaftsmalern. Seine an der Natur orientierte Malweise stellt eine für das Genre der Landschaftsmalerei bedeutende Neuerung dar, weil sie sich deutlich von den auf eine universelle Ordnung verweisenden Ideallandschaften des Manierismus unterscheidet.
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