Das Toleranzpatent garantierte nur wenigen Juden ein längeres Aufenthaltsrecht. Die meisten mussten Wien binnen weniger Tage wieder verlassen – so etwa der Preßburger Veitl Hecht: Seine Aufenthaltserlaubnis galt nur für 14 Tage. Wohlhabende Juden dagegen konnten erstmals Adelspatente erwerben, darunter die Arnsteins, Eskeles, Hönigsbergs, Lämels, Rothschilds und Wertheimsteins. Zu den Nobilitierten gehörte ab 1835 auch Isaak Löw Hofmann von Hofmannsthal, der in ärmlichen Verhältnissen in Böhmen aufgewachsen war. Er wurde nicht nur erfolgreicher Seiden-Fabrikant, sondern engagierte sich auch für die jüdische Gemeinde und den Bau des Stadttempels. Sein Urenkel Hugo von Hofmannsthal war – wie zahlreiche weitere Nachkommen der geadelten jüdischen Familien – bereits katholisch.
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