(Kirchenschatz und Bücherschätze) Bei der Gründung des Bistums 1007 benötigte man Bücher für die liturgischen Handlungen im Bamberger Dom und für die Ausbildung der Kleriker an der Domschule.
Kaiser Heinrich trug dafür Sorge, dass
aus allen Gegenden seines Reichs Handschriften nach Bamberg kamen. Viele davon
waren mit reicher Buchmalerei geschmückt und mit kostbaren Einbänden versehen.
Die Bibliothek des Bamberger Doms umfasste wohl 300 bis 400 Codices. Heute
sind noch etwa 165 Handschriften erhalten, die auf Heinrichs Stiftung
zurückgehen.
Das erste vollständige Verzeichnis der Dombibliothek legte Johann Graff
an, der 1722 zum Subkustos des Doms berufen wurde. Als „Antiquitäten“
verzeichnete er die liturgischen Bücher im Domschatz, darunter das
Perikopenbuch Heinrichs II., das im Zuge der Säkularisation 1803 nach München
abgeliefert werden musste. Das darin enthaltene Krönungsbild des Kaiserpaars sowie
zahlreiche andere Bilder und Schriftbeispiele pauste Graff auf Ölpapier ab.
Graffs Nachzeichnungen publizierte 100 Jahre
später Heinrich Joachim Jaeck, Leiter der 1803
gegründeten Königlichen Bibliothek, der heutigen Staatsbibliothek. Damit wurde
die wissenschaftliche Erforschung der Handschriften möglich.