Cgm 48 ist die einzige reich mit Deckfarbenminiaturen ausgestattete deutsche Belial-Handschrift auf Pergament. Dieses viel gelesene juristische Werk des Mittelalters beinhaltet die Klage der Mächte der Hölle – vertreten durch den rechtskundigen Teufel Belial – gegen die Befreiung der Altväter aus der Vorhölle durch Jesus Christus. Am Ende des Prozesses, der streng den Formalia des kanonischen Prozessrechts folgt, steht die Ablehnung der Klage. Der Hölle werden nur die beim Jüngsten Gericht Verdammten überlassen. Laut Wappen des Reiters auf dem Eröffnungsblatt wurde die Handschrift für Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken geschaffen. Die Titelminiatur wurde von der Forschung immer wieder mit dem Hausbuchmeister in Zusammenhang gebracht, dem wichtigsten mittelrheinischen Buchmaler und Grafiker des Spätmittelalters. Die Miniaturen entstanden unter niederländischem Einfluss, aber wohl nicht in den Niederlanden selbst.
Blatt 1v: Herzog Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken, der Auftraggeber der Handschrift, reitet im wilden Galopp durch die Landschaft vor Burg Trifels auf einem Schimmel. Darunter blickt man in eine spätmittelalterliche Studier- und Schreibstube, in der man den Autor des Belial, Jakob von Theramo, am Schreibpult sieht.
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