Distler hatte Ende 1940 in Berlin die Arbeit an einer in Stuttgart begonnenen „Johannes-Passion“ wieder aufgenommen, vollendete jedoch nur einige kurze Sätze, darunter die Turbachöre „Jesum von Nazareth“, über deren Entstehung er in einem Brief an Ingvar Sahlin berichtete: „Heute machte ich einen Chor aus meiner neuen Passion ‚Jesum von Nazareth‘, 4stimmig, alles innerhalb eines Akkords sich bewegend (dfab), interessant – das Volksgeschrei nachahmend – nur dadurch, daß jede der 4 Stimmen (aber einheitlich, im Allabreve notiert) einen andern Takt hat: der Sopran dreiviertel, der Alt vierviertel, der Tenor dreihalbe, der Baß vierhalbe [bei den Männerstimmen irrt Distler, es verhält sich umgekehrt!]; dabei sicher sehr leicht auszuführen.“